Grauburgunder (auch: Pinot Gris, Pinot Grigio, Ruländer) ist eine Weißwein-Rebsorte.
Sie soll von einem Kaufmann aus Speyer namens Johann Seger Ruland aus dem Burgund nach Deutschland gebracht worden sein.
Grauburgunder ist eine Mutation des Spätburgunders bzw. Blauburgunders aus der vielfältigen Familie der Burgunder.
Als Pinot Gris ist er in Frankreich weitverbreitet, darüber hinaus in Deutschland und Österreich als Grauburgunder, speziell in Baden als Ruländer, in Italien als Pinot Grigio, im Wallis als Malvoisie, im Elsass oft noch als Tokay. Nach einer Klage der Winzer des ungarischen Weinbaugebiet Tokajer ist der Synonym-Name Tokay oder Tokay d'Alsace nach geltendem EU-Recht untersagt.
Der Grauburgunder liefert säurearme, aber körper- und extraktreiche Weißweine mit einem in der Regel eher hohen Alkoholgehalt.
Die Haut der Beeren ist rötlich bis rot gefärbt, vollreife Trauben wirken häufig grau. Die aus dem Grauburgunder gekelterten Weine besitzen meistens eine kräftige goldgelbe Farbe, bei sehr guten Qualitäten kann man manchmal auch leichte Brauntöne wahrnehmen. Der Ruländer weist einen leichten Apfelton auf u. hat eine schöne Frische. Man kann ihn als Apperitiv o. zu Fischgerichten trinken.
In Baden haben sich zwei Stile für den Ausbau des Grauburgunders etabliert. Der traditionelle Ausbau aus sehr reifen und zum Teil edelfaulen Trauben (durch den Pilz Botrytis cinerea) führt zum Ruländer, einem schweren süßen Wein mit Botrytis-Ton. Seit einigen Jahren beginnt der neue Stil den traditionellen Ruländer zu verdrängen. Hierbei werden die Trauben früher gelesen und nur gesunde Trauben verwendet. Es entsteht ein Wein mit mehr Säure und weniger Süße von elegantem Geschmack, der sich hervorragend als Essensbegleiter eignet. Dieser neue Stil wird heute in Baden als Grauburgunder bezeichnet und verkauft
Nach Österreich wurde die Rebe von Zistzerziensermönchen aus dem Burgund im 13. oder 14. Jahrhundert gebracht. Daher auch das Synomym Grauer Mönch. Die größte Verbreitung in Österreich hat der Grauburgunder im nördlichen Burgenland.
Anbaufläche in Deutschland (Stand: 1. März 2004): 3.144 ha (3,1 % der Rebfläche). Die weltweit bestockte Fläche liegt bei ca. 15.000 Hektar. Anbaufläche in Österreich: ca. 300 ha (0,60 % der Rebfläche).
Synonyme: Affumé, Arnoison gris, Auvergnas gris, Auvernat gris, Auxerrat, Auxerrois gris, Auxois, Burgundske sede, Burot (in Analogie zu den Wollmänteln (franz.: robe de bure) der Mönche des Mittelalters), Druser, Fauvet, Friset, Fromenteau gris, Fromentot, Grauclevner, Grauer Mönch, Gris cordelier, Gris de Dornot, Griset, Levraut, Malvoisie oder Malvoisien, Mauserl, Moréote gris oder Moréote gris rouge, Muscade, Ouche cendrée, Petit gris, Pinot Beurot, Pinot cendré, Pinot Gris, Pinot Grigio, Roter Burgunder, Ruhlandi, Rulandac sivi, Ruländer, Skürkebarát, Speyrer, Tokay d'Alsace, Viliboner
Abstammung: Mutation des Pinot Noir